Montag, 21. Oktober 2013

Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?

Eine tolle Geschichte, wie man es schaffen kann seine Leistungen für einen besseren Preis zu verkaufen:

Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?

Ein Bäcker, der sein Unternehmen vor drei Monaten gegründet hat, ruft uns an. Er hat natürlich schon bemerkt, dass Systeme stärker sind und arbeitet u.a. für eine Lieferkette, die mit derzeit 150 Niederlassungen frische Backwaren am Morgen deutschlandweit an alle Haushalte liefert. Wir kommen ins Philosophieren, das Gespräch ist sehr nett und plötzlich äußert der Herr, dass er gerne 1 € für ein Brötchen haben möchte. Wir halten den Aufwand für zu hoch und empfehlen ihm mindestens fünf Euro zu veranschlagen.
Die Frage ist natürlich nicht, wie bekomme ich fünf Euro für ein Brötchen? Dazu muss der Herr nur einmal die Inhaber der Marketingagentur befragen, die wir Ihnen in unserem Beitrag über Mystery-Shopping präsentieren. Die eigentliche Frage lautet:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 5€ bezahlt?

Auf der nachfolgenden Autofahrt entwickelt sich die Idee weiter. Wir ändern die Parameter, denn 5 € ist wirklich zu wenig. Also:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 100 besser 200€ bezahlt???

Unser derzeitiger Vorschlag für ein solches Brötchen lautet:
  1. Name: Das Brötchen muss einen eigenen Namen bekommen. Dieser muss gut und exklusiv klingen. Da ein Bekannter von uns seinen Mops „Sir Henry“ genannt hat, entscheiden wir uns der Einfachheit halber für den Namen Sir Henry – das königliche guten Morgen Brötchen. Hoffentlich ist der Name nicht für Backwaren geschützt – das ist also noch zu prüfen.
  2. Prospekt: Das Brötchen braucht einen eigenen Prospekt und eine Websitewww.sir-henry-semmel.de ist offenbar noch frei. Der Prospekt und die Site werden Herkunft, Ahnengallerie und natürlich die edlen Zutaten und die Wirkung auf Körper und Gesundheit beschreiben.
  3.  Zertifikat: Jedes Brötchen wird mit einem vom Bäcker (besser Konditor oder traditioneller Lebküchner) unterschriebenen Zertifikat ausgeliefert, dass außerdem die Zutaten und individuellen Eigenschaften von Sir Henry (Höhe, Breite, Gewicht, Backtemperatur) ausweißt.
  4. Natürlich kommt Sir Henry in der dekorativen Holzbox (siehe Client Streaming)
  5. Krone: Jeder König hat eine Krone! Da sich Bling Quellwasser zu Preisen um 35 € mit Kristallbesetzter Flasche verkauft, erhält Sir Henry geschmacksneutrale (aber essbare) Kristalle auf der Oberseite, die in einem entsprechenden Muster angeordnet werden.
  6. Wappen: Ein Familienwappen ist bei den Royals Pflicht, als erstellen wir eine entsprechende Form, die wir entweder mittels Brandeisen (wie gemein) eingravieren oder mit Lebensmittelfarbe ausstatten.
  7. Gravur: Wie wäre es schließlich das Brötchen mit essbaren Blattgold zu bedrucken. Am besten wird hierzu der Name des „Essers“ auf die Seite graviert.
  8. Individualisierung: Natürlich kann man die Zutaten für Sir Henry selbst wählen. Der Käufer kann bestimmen, ob Sir Henry aus Weizen oder Roggen gebacken wird. Kreativität kennt keine Grenzen.
Wir beschließen die Sache noch einmal zu überdenken. Website und Zutaten sind schnell besorgt und der erste Vertriebstest ist schnell gemacht. Verkauft man die ersten Exemplare über ebay, dürfte es sicher möglich sein Preise um 200 € zu erzielen. Anschließend vermarktet man dieses Ereignis über die Presse und falls Sir Henry in Serie geht, gibt es ihn im 12er Pack schon ab 50€ pro Stück.
Was denken Sie? Wird es Leute geben, die bereit sind die 200 € zu bezahlen oder können Sie Sir Henry vielleicht selbst backen. Schreiben Sie uns. Die besten Ideen werden veröffentlicht. Vielleicht haben Sie auch ähnliche Ideen oder Erlebnisse aus der eigenen Tätigkeit. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Spaß muss sein!

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